Intermodale Getränketransporte

Die Hauptstadt wird per Schiene mit Bier aus dem Siegerland versorgt

Verband Deutscher VerkehrsunternehmenDie Trinks GmbH, einer der führenden Getränkehändler Deutschlands, bringt die Produkte aus dem Hause Krombacher per Zug von Kreuztal bis an den Rand der deutschen Hauptstadt. Einmal pro Woche verlassen zwei Wagen mit vier Containern das Südwestfalen Container-Terminal der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) mit dem Ziel Großbeeren am südlichen Stadtrand von Berlin.

Die Container sind randvoll mit Getränkekisten aus dem gesamten Sortiment der Krombacher Brauerei beladen, wobei der Schwerpunkt auf Bier liegt. Umgekehrt kommt das Leergut aus Berlin und Brandenburg auch wieder über die Schiene zurück ins Siegerland. „Dieser Einzelwagenverkehr wurde nur durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen der KSW, der DB Cargo, dem Kunden Trinks und der Krombacher Brauerei möglich“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer der Kreisbahn. Im Mai hatte ein Probeverkehr begonnen – mit einem Wagen und zwei Containern. Nachdem der Testlauf alle Erwartungen erfüllt hat, wurde die Kapazität verdoppelt und die beiden Wagen gehen jetzt im Regelbetrieb auf die Strecke.

Für die Trinks GmbH hat der Transport auf der Schiene Vorteile gegenüber dem Transport auf der Straße. „Zumal die Container im Kombinierten Verkehr auf der Schiene mit knapp 27 Tonnen beladen werden können. Beim Straßentransport sind es 2 Tonnen weniger. Unterm Strich ist der Transport auf der Schiene so auch nachhaltiger, weil mit jedem dieser Bahntransporte rund 2 Tonnen C02-Emissionen eingespart werden“, so Günter Claus, zuständig für den Bereich Transportation bei der Trinks GmbH. „Wir sind nicht zuletzt durch die unmittelbare Nähe zum benachbarten DUSS-Terminal ein bahnaffiner Logistikstandort“ ergänzt Christoph Schulze, Niederlassungsmanager der Trinks GmbH in Großbeeren.

Vor diesem Hintergrund freut sich auch Landrat Andreas Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrates der KSW, über den neuen Verkehr: „Dass lokale Brauereierzeugnisse in Siegen-Wittgenstein auf die Schiene verladen werden, zeigt, welches Potenzial unsere Investitionen in das Container-Terminal haben. Damit haben wir die Voraussetzung geschaffen, um Produkte aus der Region mit kombinierten Verkehren klimafreundlich zu den Abnehmern zu bringen.“

Remo Piesker, Leiter Regional Sales West von DB Cargo, teilt diese Einschätzung: „Wir sind sehr glücklich auch in diesem Fall erneut in Zusammenarbeit mit der KSW beweisen zu können, dass wir den Anforderungen in puncto Kosten und Laufzeit erfüllen und eine echte Alternative zum Straßentransport sind. Zudem ist der Getränketransport per Einzelwagenverkehr ein weiterer Impuls für alle an der Schiene interessierten Unternehmen in Region.“

Ein Impuls, der offenbar bereits gewirkt hat. Inzwischen haben sich bereits weitere Interessenten für Einzelwagenverkehre bei der Kreisbahn gemeldet, kann Christian Betchen berichten.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen