Bundeskanzler Scholz besucht Familienunternehmen Schmalz

  • SchmalzFamilienunternehmen Schmalz wünscht sich „wirtschaftspolitischen Richtungswechsel“

Helikopter, Personenschützer und Fahrzeug-Kolonnen – der Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Firma Schmalz in Glatten hat am Montagnachmittag für mächtig Aufsehen gesorgt. Der Regierungschef ließ sich durch das weltweit tätige Familienunternehmen führen, kam ins Gespräch mit der Geschäftsführung und stellte sich anschließend den Fragen von rund 30 Mitarbeitenden. Ein Thema kam dabei besonders oft zur Sprache.

„Was plant die Bundesregierung, um die Konjunktur zu verbessern?“, fragte Tanja Keck, Mitarbeiterin im Einkauf, den Kanzler in der Gesprächsrunde.

Kanzlerbesuch

Im Schmalz Showroom erhält der Bundeskanzler von den Schmalz Geschäftsführern Dr. Kurt Schmalz und Andreas Beutel Einblicke in die Vakuum-Technik.

Und auch bei zahlreichen anderen Fragen der rund 30 Schmalz Mitarbeitenden war der wirtschaftliche Zustand Deutschlands das dominierende Thema der Diskussion.

„Viele Mitarbeitende machen sich Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit von deutschen Familienunternehmen“, sagt Dr. Kurt Schmalz, Geschäftsführender Gesellschafter von Schmalz. „Wir brauchen dringend einen wirtschaftspolitischen Richtungswechsel.“ Vor allem die überbordende Bürokratie und die fehlende Flexibilität bereiten dem Mittelständler Kopfzerbrechen. „Wenn unsere Einkäufer den Großteil ihrer Zeit investieren müssen, um Lieferanten auf ihre Konformität zu überprüfen, dann läuft etwas gehörig schief“, so Dr. Kurt Schmalz weiter. „Wir Unternehmen fühlen uns von der Politik zunehmend ausgebremst.“

Insbesondere im internationalen Wettbewerb sei die Wirtschaftspolitik Deutschlands ein Hemmschuh.

„Wir sind an 31 Standorten mit 1.800 Mitarbeitenden weltweit aktiv. Somit konkurrieren wir mit China, das seine Firmen auf alle erdenklichen Weisen unterstützt“, sagt Andreas Beutel. „Deutsche Firmen kämpfen bei der derzeitigen Wirtschafts- und Energiepolitik dabei mit stumpfen Waffen.“ Was helfen könnte, seien signifikant bessere steuerliche Rahmenbedingungen. „Investitionen in Innovationen müssen umfangreich abgeschrieben werden dürfen“, so Andreas Beutel weiter.

Und Dr. Kurt Schmalz ergänzt:

„China fährt mit Hochgeschwindigkeit, während Unternehmen in Deutschland durch hohe Auflagen und zähe Genehmigungsverfahren ausgebremst werden. Wir erleben es derzeit beim Bau einer Solaranlage in Firmennähe.“

Auch in Sachen Kosten seien die Chinesen in Führung.

„Die Arbeitskosten hierzulande sind ohnehin schon viel zu hoch“, meint Andreas Beutel. „Kämen nun noch weitere soziale Wohltaten obendrauf, wäre die Abwanderung des Mittelstands auf Dauer nicht zu verhindern.“

Insgesamt war der Besuch des Kanzlers ein besonderer Moment.

„Ein historischer Tag für Schmalz!“, befand Dr. Kurt Schmalz. „Es war uns eine Ehre, Olaf Scholz bei uns zu Gast zu haben. Wir sind froh, dass er sich die Zeit genommen hat, unsere Anliegen anzuhören und sich den Fragen gestellt hat.“

Zum Abschied gab es für den Bundeskanzler neben Schokolade aus dem Schwarzwald noch einen speziellen Sauggreifer aus der Produktion von Schmalz – mit Saugern in roter, gelber und grüner Farbe.

„Damit Sie die Ampel weiterhin im Griff haben“, kommentierte Dr. Kurt Schmalz bei der Geschenkübergabe mit einem Augenzwinkern.

Quelle und Bildquelle: J. Schmalz GmbH