ERFA Gleisanschluss und LKZ Prien erstellen aktualisierte Gleisanschluss-Charta

LKZ PrienDie nach 2019 erstmals aktualisierte Gleisanschluss-Charta wurde auf dem 17. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr in Berlin an Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr überreicht. Vor Ort mit dabei waren auch die ERFA Gleisanschluss GmbH und die LKZ Prien GmbH, die beide Mitzeichner der Charta 2024 sind.

Waren es zum Start der ersten Gleisanschluss-Charta im Jahr 2019 noch 37 Mitzeichner, wird die Charta 2024 auf Initiative des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nun von 56 Verbänden, Vereinigungen und Initiativen aus dem Bereich Industrie, Handel, Logistik, Bauwesen, Agrar, Holz, Recycling und Kommunen getragen. Die Organisationen setzen sich gemeinsam für die Stärkung und Förderung von Gleisanschlüssen sowie von modernen, kundennahen Zugangsstellen im deutschen Schienennetz ein.

Staatssekretär Theurer zeigte sich erfreut über die Anwesenheit so vieler Mitzeichner und Unterstützer:

„Nur mit möglichst vielen Zugangspunkten für den Schienengüterverkehr werden wir unser Ziel erreichen, Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen. Daher fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr private Investitionen in Neubau, Ausbau, Reaktivierung und Ersatz von Gleisanschlüssen, um Güterverkehre auf umwelt- und klimafreundliche Schiene zu verlagern und bestehende Güterverkehre auf der Schiene zu halten.“

ERFA-Geschäftsführerin Dr. Agnes Eiband verdeutlichte die Wichtigkeit des Bürokratieabbaus für Gleisanschließer:

„Es wird mehr gefördert und dies ist auch gut so! Die Betreiber von Gleisanschlüssen und multimodalen Verladestellen erleben jedoch unverhältnismäßig viel Bürokratie und werden mit Risiken konfrontiert, die es nur im Schienengüterverkehr gibt. Den Verladern geht es um die bestmöglichen Logistikketten und nicht um einen Verkehrsträger, daher muss hier der Benchmark Straße im Sinne der Qualität und der Rahmenbedingungen beachtet werden. Diese müssen für Zugangsstellen zur Schieneninfrastruktur dringend einfacher werden, wenn wir diese sichern und ausbauen wollen“.

Die Gleisanschluss-Charta geht weit über Gleisanschlüsse hinaus und liefert darüber hinaus auch Handlungsempfehlungen für die Stärkung trimodaler/multimodaler Knoten und Umschlagterminals und vorgelagerter Infrastrukturen. Denn nur ein modernes, sicheres Schienennetz mit einer durchdachten Schieneninfrastruktur erlaubt einen attraktiven und wettbewerbsfähigen Verkehr über Bahnanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen für den umweltfreundlichen Transport von Gütern.

„Etliche Unternehmen möchten die Schiene sehr viel stärker nutzen und haben auch die Transportpotentiale dafür, wie Machbarkeitsstudien zeigen. Jedoch müssen hierzu auch die entsprechenden Infrastrukturkapazitäten nahezu vor der Haustür dieser Unternehmen erhöht werden. Es ist alles daran zu setzen, dass notwendige Infrastruktur nicht weiter abgebaut wird, im Gegenteil, unsere Wirtschaft muss weiterhin bedarfsgerecht mit Zugangsstellen und vorgelagerter Infrastruktur ausgestattet werden“, betonte Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der LKZ Prien GmbH und zuständig für Marketing und Kommunikation bei der ERFA Gleisanschluss.

Die Gleisanschluss-Charta zielt darauf ab, den Schienengüterverkehr durch bessere Rahmenbedingungen für Gleisanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen zu stärken. Sie soll die verkehrspolitische Diskussion auch auf die Anbindung von Zugangsstellen an das öffentliche Eisenbahnnetz lenken und konkrete Maßnahmenvorschläge für eine bedarfsgerechte Schieneninfrastruktur liefern. Die Charta verfolgt dabei fünf Hauptziele:

  1. Personen unterstützen, die Entscheidungen treffen und umsetzen
  2. Die Wirtschaft bedarfsgerecht mit Zugangsstellen und vorgelagerter Infrastruktur ausstatten
  3. Rahmenbedingungen für Zugangsstellen verbessern
  4. Transportlösungen über Gleisanschlüsse und multimodale Verladestellen anbieten
  5. Moderne und innovative Technik einsetzen

Quelle: LKZ Prien GmbH