Logistik-Hub Kärnten:

Koralmbahn lässt neuen Wirtschafts- und Lebensraum entstehen

  • Kärnten is my life - logoHistorischer Meilenstein: Erster Personenzug durchquert den Koralmtunnel

Regionen rücken näher zusammen, Distanzen werden kleiner, die Mobilität umweltfreundlicher: Das Großprojekt Koralmbahn in Österreich, eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas, befindet sich auf der Zielgeraden. Als ohnehin attraktiver Wirtschaftsraum mitten in Europa wird Kärnten dadurch für Logistikunternehmen noch bedeutender.

Vor Kurzem durchquerte der erste Personenzug den 33 Kilometer langen Koralmtunnel auf den fertigen Schienen. Zwar rollte der Zug noch als Sonderfahrt durch den Megatunnel, aber schon Ende 2025 können Fahrgäste und Güter mit bis zu 250 km/h umweltfreundlich durch die Koralpe reisen und transportiert werden. Noch früher, Ende 2023, soll laut ÖBB bereits der gesamte Kärntner Bereich zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal in Betrieb gehen.

Schneller Gütertransport auf der Schiene

Der Wirtschaftsraum im Dreiländereck Österreich, Italien und Slowenien bietet Unternehmen damit neue wirtschaftliche Vorteile. Denn die 130 Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Landeshauptstädten Graz in der Steiermark und Klagenfurt am Wörthersee in Kärnten verkürzt nach ihrer Fertigstellung die Verbindung zwischen den beiden Städten auf nur 45 Minuten.

Die Folgen dieser neuen Lebensader sind weitreichend. Als Teil der neuen Südstrecke stärkt die Koralmbahn den baltisch-adriatischen Korridor durch Europa. Transportstrecken werden damit drastisch verkürzt und vereinfacht. Die Bahn wird so zur attraktiven Alternative zum LKW-Transport – klimafreundlich und auch für schwere Lasten optimal geeignet. Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG, ist mit diesen Entwicklungen sehr zufrieden: „Die Koralmbahn ist im Finale – und im Zeitplan. Darauf sind wir sehr stolz. Im europäischen Kontext ist die Koralmbahn als Teil der neuen Südstrecke in Österreich ein wichtiges Puzzlestück für transeuropäische Verbindungen. Sie ist Teil des Kernnetzes der Europäischen Union und verbindet über die europäischen Bahnkorridore in Zukunft Österreichs Städte und Regionen mit aufstrebenden Wirtschaftsräumen im Norden und Osten Europas. Und das gilt sowohl für den Personenverkehr als auch für den europäischen Güterverkehr. Denn durch moderne Infrastruktur im Herzen Europas schaffen wir einen schnelleren Zugang zu den wichtigsten europäischen Seehäfen.“

Fachkräfte rücken näher

Zusätzlich verbindet die Hochleistungsstrecke Wirtschaftsräume innerhalb Österreichs. Kärnten wird damit als Arbeitsplatz noch attraktiver: Pendeln aus weiter entfernten Regionen wird deutlich schneller und bequemer.

Parallel dazu treibt der Wirtschaftsraum Kärnten weitere ambitionierte Infrastrukturprojekte voran: Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding machten Österreich und Italien den Weg frei für die Einrichtung eines Schienen-Zollkorridors zwischen dem Hafen Triest und dem Zollverwahrungslager Villach Süd/Fürnitz.

Näher am Hafen

Dieser zolltechnische Bahnkorridor sorgt dafür, dass im Hafen von Triest ankommende Container künftig ohne zolltechnisches Verfahren und Zwischenlagerung direkt vom Schiff auf die Bahn in Richtung Villach Süd/Fürnitz verladen, erst dort zolltechnisch abgewickelt und bei Bedarf beschaut werden können. Deutsche Logistikunternehmen haben damit bald ein schlagkräftiges Argument mehr für den südlichen Weg: Ein großes Plus gegenüber den Nordsee-Häfen ist die Zeitersparnis von rund zwei Tagen insbesondere für den Warenverkehr aus Asien.

Quelle: Amt der Kärntener Landesregierung
Bildquelle: ÖBB-Personenverkehr AG