TenneT steigert Nordsee-„Windernte“ 2022 um vier Prozent
- Anteil des Offshore-Windstroms aus der Nordsee bleibt stabil bei fast 17 Prozent am Windenergie-Gesamtertrag
- Neuer Flächenentwicklungsplan strukturiert die Zuordnung der Offshore-Netzanbindungen
Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT hat im Jahr 2022 rund 21,13 Terawattstunden (TWh) Windenergie aus der deutschen Nordsee an Land übertragen. Damit kann rein rechnerisch der Jahresbedarf von mehr als 6,5 Millionen Haushalten mit grüner Energie gedeckt werden. Das Jahresergebnis 2022 liegt damit vier Prozent über dem Vorjahreswert: 2021 waren es 20,3 TWh. Die gesamte Windstromerzeugung an Land und auf See erreichte in Deutschland im Jahr 2022 125,28 TWh (Vorjahr 114,37 TWh). Der Anteil des Nordseestroms lag 2022 mit rund 16,9 Prozent knapp einen Prozentpunkt unter dem Vorjahr (17,8 Prozent).
TenneT-COO Tim Meyerjürgens sagte: „Die Nordsee liefert seit Jahren verlässlich und stabil einen großen Anteil des Windstroms in Deutschland. Es ist daher richtig und wichtig, das Potenzial der Nordsee als Windkraftwerk Deutschlands und Europas künftig noch besser zu erschließen.
Um die ambitionierten klimapolitischen Ziele zu erreichen, müssen alle an einem Strang ziehen und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Wesentlich ist dabei, die Energiewende europäisch zu denken, den Markt entsprechend zu stimulieren und von der Politik, wie auch in der Branche selbst, wichtige Anreize zu setzen. TenneT geht hier voran, zum Beispiel mit den im vergangenen Jahr gestarteten Großausschreibungen für die künftigen Offshore-Netzanbindungen mit der neuen Übertragungskapazitätsgröße von zwei Gigawatt je System.“
Flächenentwicklungsplan 2023 schafft Klarheit für Offshore-Anbindungen
Gemäß der bisherigen Festlegungen des Netzentwicklungsplanes (NEP) und des Flächenentwicklungsplanes (FEP) hat TenneT schon 2020 begonnen, die Projekte BalWin1 (NOR-9-1), BalWin2 (NOR-10-1) und BalWin3 (NOR-9-2) zu planen und umzusetzen. In der Zwischenzeit wurden die Ausbauziele für Offshore-Windenergie von der Bundesregierung deutlich erhöht auf mindestens 30 Gigawatt im Jahr 2030 und mindestens 40 Gigawatt im Jahr 2035. Die geänderten Ausbauziele für Offshore-Windenergie wurden in der im Jahr 2022 durchgeführten Fortschreibung des FEP berücksichtigt.
Jetzt hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie den finalen FEP 2023 veröffentlicht. Darin wurde die Vorhabenträgerschaft der TenneT-Projekte BalWin1 und BalWin2 in Abstimmung mit der Bundesnetzagentur an Amprion übertragen und gleichzeitig anderen landseitigen Netzverknüpfungspunkten als bisher zugeordnet. Diese Änderung war bereits in den ersten Entwürfen des FEP ersichtlich, sodass TenneT dies bereits im Vorfeld berücksichtigt und mit den Planungen für die weiteren zur Erreichung der neuen Ausbauziele für Offshore-Windenergie erforderlichen Offshore-Netzanbindungen begonnen hat.
Die geänderte Projektzuordnung und die weiteren Offshore-Netzanbindungen werden sich auch in dem für März 2023 erwarteten 1. Entwurf des NEP 2037/2045 (2023) widerspiegeln.
Neben den aktuell vier in Bau befindlichen 900-MW-Offshore-Projekten ist TenneT somit zusätzlich auch für die Realisierung von sechs neuen Offshore-Netzanbindungen mit einer Übertragungsleistung von jeweils zwei Gigawatt bis zum Jahr 2031 verantwortlich.
Quelle: TenneT TSO GmbH