Amazon stoppt immer mehr geplante Logistikzentren

Amazon.comAmazon verschiebt in den USA den Start geplanter Logistikzentren oder stoppt diese ganz.

Wachstum ist eigentlich das Mantra von Amazon – in fast allen Bereichen und natürlich auch in der Logistik, wo das Netzwerk aus verschiedenen Logistik-Lagern ein Schlüssel zur schnellen Lieferung ist. In den USA schaltet der Online-Riese jetzt aber einen Gang zurück und bremst einige Projekte, wie retaildive.com berichtet.

Konkret soll Amazon laut verschiedener Berichte regionaler Medien die Pläne für mindestens 13 verschiedene Logistik-Lager verschoben oder abgesagt haben, unter anderem in Texas, Florida, Louisiana, Tennessee und Kalifornien.

Amazon hat sich verkalkuliert

Die Gründe dafür sind vielfältig. Amazon hatte während der umsatzstarken Hochphase der Corona-Pandemie das Logistiknetz weiter ausgebaut – jetzt kommt es offenbar zu einem Überangebot, wie auch schon Amazons Chief Financial Officer Brian Olsavsky im April anmerkte.

„Für das Verbrauchergeschäft haben wir derzeit einige Überkapazitäten im Netzwerk, in die wir hineinwachsen müssen. Also haben wir unsere Bau-Erwartungen gesenkt. Viele dieser Entscheidungen wurden vor 18 bis 24 Monaten getroffen, sodass es Einschränkungen gibt, bei dem was wir Mitte des Jahres anpassen können.“

Außerdem muss das Unternehmen nach den eher schlechten jüngsten Quartalszahlen ohnehin sparen und versucht nun unter anderem, die Betriebskosten zu drosseln sowie bestehende Lagerflächen unterzuvermieten.

Marc Wulfraat von dem Lieferketten-Beratungsunternehmens MWPVL International ist optimistisch bezüglich Amazons Planänderung: „Es wird einige Zeit dauern, die Falten auszubügeln, aber sie werden es schaffen.“

Auch in Deutschland hatte Amazon die Planungen für den möglichen Betrieb von Logistikzentren, etwa in Grevesmühlen und Schwerin, teils unerwartet gestoppt.

Geschrieben von Markus Gärtner
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Amazon-Watchblog.de veröffentlicht.