Gigafactory Berlin:

Tesla hat Antrag auf Erweiterung mit Güterbahnhof gestellt

Tesla MotorsDamit Tesla wirklich einen Güterbahnhof und weitere Lagerflächen für seine Gigafactory Berlin bekommt, muss der Bebauungsplan angepasst werden.

Der US-Elektroautobauer Tesla will das Gelände seiner Autofabrik in Grünheide bei Berlin um einen Güterbahnhof und weitere Logistikflächen erweitern. Das Unternehmen stellte nach Angaben der Gemeinde Grünheide einen Antrag zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens. „Das ist eine Fläche, die ist noch nicht mit einem B-Plan belegt“, sagte Bürgermeister Arne Christiani (parteilos) am Donnerstag, 26. Mai 2022, auf Anfrage. Er sprach von mehr als 100 Hektar. Es gehe nicht um eine Erweiterung der Autofabrik. Tesla wolle dort einen Güterbahnhof, Logistikflächen und Stellplätze bauen. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete darüber am 25. Mai 2022.

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Der Bürgermeister sagte dem Sender, die neue Fläche liege im direkten Umfeld des jetzigen 300 Hektar großen Geländes. Für die neue Fläche ist nach seinen Angaben ein neuer Bebauungsplan nötig. Der Hauptausschuss der Gemeinde berät am 2. Juni 2022 darüber. Wenn er eine Empfehlung gibt, könnte die Gemeindevertretung am 23. Juni darüber entscheiden. Das Verfahren für den Bebauungsplan der Autofabrik dauerte laut Christiani knapp ein Jahr.

Die Pläne zur Erweiterung der Gigafactory Berlin um einen Bahnanschluss reichen bereits fast ein Jahr zurück. Damals war bekannt geworden, dass Tesla offenbar die zu dem Gelände führende Bahnstrecke kaufen will. Erst vor wenigen Wochen berichtete der RBB dann, dass Tesla auch den Kauf weiterer 100 Hektar Fläche für den Ausbau erwägt, für die nun der Bebauungsplan angepasst werden muss.

Tesla will in einer ersten Ausbauphase des Werks in Grünheide rund 500.000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen und rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Produktion wird erst allmählich hochgefahren. Die von Firmenchef Elon Musk geplante Batteriefabrik ist noch im Bau. Das Land Brandenburg hatte die Auto- und die Batteriefabrik im März 2022 genehmigt, danach begann die offizielle Produktion. Die Brandenburger Landesregierung war nach eigenen Angaben über die Erweiterungspläne östlich des Tesla-Geländes informiert. Umweltschützer befürchten mit der Fabrik negative Folgen für die Natur.

Geschrieben von Sebastian Grüner
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Golem.de veröffentlicht.