„Nachhaltigkeit im Markt angekommen“:
Hessnatur erreicht neuen Rekordumsatz
Hessnatur blickt auf ein ausgesprochen erfolgreiches Geschäftsjahr 2020/2021 zurück, das am 31. Juli beendet wurde. Denn diese Berichtsperiode konnte der Anbieter von Fair Fashion – der ausschließlich natürliche Materialien verarbeitet – mit nicht weniger als einem Rekordumsatz abschließen. Denn für das Jahr 2020/21 steht für die DACH-Region nun ein Netto-Umsatz von 110 Mio. Euro in den Büchern.
Zum Vorjahr entspricht das nicht nur einem satten Wachstum von knapp 30 Prozent. Auch die Planung wurde übertroffen. Denn im Vorfeld hatte man mit einem Netto-Umsatz von rund 100 Mio. Euro für das Jahr 2020/21 geplant.
Dass es beim Spezialisten für Bio-Mode dann sogar noch besser gelaufen ist, hat mehrere Hintergründe. „Unser Thema Nachhaltigkeit ist 45 Jahre nach unserer Gründung endlich im Markt angekommen“, berichtet Hessnatur-Chefin Andrea Ebinger (siehe Foto links). „Corona hat bei Verbrauchern das Bewusstsein für nachhaltigeren und ökologischeren Konsum geschärft.“
So stark wachsen konnte Hessnatur aber auch noch aus weiteren Gründen. So profitiert der Anbieter von Bio-Mode generell weiterhin davon, dass vor einigen Jahren das Unternehmen neu ausgerichtet wurde. Seitdem setzt Hessnatur zum Beispiel bei Materialien wieder ausschließlich auf Naturfasern wie Bio-Baumwolle oder Bio-Leinen und nicht mehr auf Bestandteile wie recyceltes Polyester, das ja einen synthetischen Ursprung hat. Beim Sortiment ist der Textil-Spezialist zudem modischer geworden. So gibt es nun unter anderem Damen-Jeans mit dem Schnitt „Mom Fit“, die Hessnatur früher nicht führte.
Hohe Nachfrage nach Outdoor-Textilien und Casual Wear
In die Karten gespielt hat dem Mode-Händler auch, dass Hessnatur seit einigen Jahren wieder Kinder-Kollektionen anbietet. Denn diese wurden im Geschäftsjahr 2020/21 stark nachgefragt. Das gilt auch für Wäsche, Heimtextilien und Outdoor-Bekleidung. Hier hat es sogar ein Wachstum von gleich 50 Prozent zum Vorjahr gegeben. Nachvollziehbar. Schließlich haben viele Verbraucher ja Aktivitäten wie Wandern für sich entdeckt, als wegen Corona andere Freizeit-Aktivitäten kaum oder gar nicht möglich waren. Weil Bürger außerdem viel mehr zu Hause waren, hat es eine hohe Nachfrage nach Casual Wear gegeben.
Auch deshalb konnte der Mode-Händler seinen E-Commerce-Umsatz sogar um 45 Prozent erhöhen. Wegen Corona mussten allerdings auch die sechs Ladengeschäfte von Hessnatur in Deutschland zeitweise schließen. Die Umsatzeinbußen vor Ort konnte der Spezialist für Bio-Mode aber durch den Online-Boom beim E-Commerce überkompensieren. Möglich war das allerdings auch, weil Hessnatur nur einen mittleren einstelligen Prozentwert von seinem Gesamtumsatz über die Stores generiert.
Zulegen konnte Hessnatur zudem beim Ergebnis, das im Geschäftsjahr 2020/21 sowohl prozentual als auch absolut zweistellig gestiegen ist. Konkrete Zahlen nennt der Anbieter von Fair Fashion nicht.
Geschrieben von Stephan Randler
Dieser Artikel erschien zuerst auf dem Online-Portal Neuhandeln.de.
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