Statement zu den Auswirkungen des GDL-Streiks

TRANSPOREON - logoDer letzte Streik der GDL dauerte fünf Tage. Die Auswirkungen auf den Personenverkehr waren erheblich – aber welche Auswirkungen hatte der Streik in der Logistik für die anderen Verkehrsträger?

Christian Dolderer

Christian Dolderer

Statement von Christian Dolderer, Lead Research Analyst bei Transporeon, einem Trimble Unternehmen.

„Unsere Live-Daten zeigen ganz klar: Trotz des GDL-Streiks gab es keine typischen Streikauswirkungen wie ein erhöhtes Straßenverkehrsaufkommen oder eine stärkere Nachfrage nach Lkw.

Das hat zwei wesentliche Gründe. Erstens haben nur die Lokführer der DB gestreikt, alle anderen Unternehmen konnten ihre Leistungen im Schienengüterverkehr weiter erbringen. Zum Hintergrund: Der Anteil der DB am Schienengüterverkehr lag 2022 bei rund 40 Prozent.

Zweitens ist es kurzfristig nicht ohne weiteres möglich, von der Bahn auf die Straße umzusteigen. Mehr als 50 Lkw mit ggf. speziellen Aufliegern sind erforderlich, um einen einzigen Zug zu ersetzen – ganz abgesehen von der gesamten Logistik im Zusammenhang mit Be-, Um- und Entladung.

Bei künftigen Streiks bieten sich drei Optionen an: Erstens, falls möglich, eine intensivere Nutzung der Züge, die nicht bestreikt werden; zweitens eine Aufstockung der Lagerbestände sowie drittens eher langfristig gesehen die Schaffung ausgewogenerer Lieferketten in Bezug auf ihre Abhängigkeit (Akteur, Modus, Land). Die letzten beiden Schlussfolgerungen gelten im Übrigen genauso für globale Lieferketten-Störungen wie aktuell im Roten Meer.“

Quelle und Bildquelle: TRANSPOREON GmbH