Amazon Air öffnet sich für externe Anbieter
Aufgrund des Rückgangs der Luftfrachtnachfrage will Amazon seine Überkapazitäten bei der eigenen Frachtflotte jetzt an externe Kunden vermieten.
Auch bei Amazon geht es nicht immer nur steil bergauf. Besonders mit Blick auf die eigene Airline, Amazon Air, sah sich der Online-Riese in der Vergangenheit mit einem deutlichen Rückgang der Nachfrage konfrontiert. Um die Überkapazitäten an Bord dennoch zu nutzen, öffnet sich der Konzern nun wohl für externe Kunden. Wie das Portal aircargonews mit Verweis auf Bloomberg berichtet, soll mit der Vermarktung der eigenen Frachterkapazitäten an externe Kunden bald begonnen werden. Dabei beruft sich Bloomberg auf Aussagen von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.
Die Aufnahme von Waren von externen Kunden stellt ein Novum dar, bisher hatte Amazon ausschließlich eigene Sendungen in den rund 100 Frachtern der Flotte transportiert.
Transport verderblicher Waren
Die zur Verfügung stehenden Kapazitäten sollen für den Transport verderblicher Lebensmittel wie Lachs und Ananas verwendet werden. Dabei handelt es sich vorerst um Flüge innerhalb der USA, speziell nach Hawaii und Alaska. Bloomberg verweist in seinem Bericht außerdem darauf, dass Amazon Air aktuell aktiv Führungskräfte mit Erfahrung in der Vermarktung von Frachtkapazitäten einstellt.
Allerdings stellt dieses neue Vorgehen keine allzu große Überraschung dar. Marktbeobachter spekulieren schon seit einiger Zeit, dass die Fluggesellschaft einen Teil ihrer freien Kapazitäten an Dritte verkaufen könnte. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich erste Schwierigkeiten bei Amazon Air angekündigt, nachdem es zu einem deutlichen Rückgang der E-Commerce-Ausgaben nach dem Corona-Hoch gekommen war. Der Marktabschwung dürfte dazu geführt haben, dass die Flugzeuge frei geworden sind und neue Einnahmequellen gefunden werden mussten
Amazon Air ist nicht der einzige Paketdienstleister, der von einer Verlangsamung des E-Commerce-Wachstums betroffen ist. Letztes Jahr kündigte FedEx an, den Flugbetrieb zu reduzieren, nachdem die Einnahmen hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren.
Geschrieben von Corinna Flemming
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Logistik-Watchblog.de veröffentlicht.
Bildquelle: Amazon.com, Inc.