Wegen Online-Boom: Decathlon erreicht neuen Rekordumsatz in Deutschland

Decathlon Deutschland SE & Co. KGDecathlon Deutschland hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Umsatzrekord abgeschlossen. Konkret steht ein Netto-Umsatz von 700 Mio. Euro in den Büchern, was einem Zuwachs von 4,9 Prozent zum Vorjahr entspricht. Damals konnte der Sportartikel-Spezialist hierzulande übrigens nur um 1,2 Prozent zulegen und dadurch einen Netto-Umsatz von 667 Mio. Euro erzielen. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Wachstum im Geschäftsjahr 2021 damit also angezogen – obwohl die Prognose sogar verfehlt wurde.

Denn im vergangenen Herbst hatte Decathlon Deutschland ja noch das Ziel ausgegeben, den Netto-Umsatz im Jahr 2021 um 6,6 Prozent erhöhen zu wollen – und zwar auf 711,7 Mio. Euro. Dass diese Zahl von Decathlon doch nicht erreicht wurde, liegt – wenig überraschend – an der Corona-Krise.

„Leider sind uns die strengeren Corona-Regelungen gegen Ende des Jahres in den Stores dazwischen gekommen“, erklärt Decathlon-Sprecherin Hanna Beck gegenüber neuhandeln.de. „Aufgrund der 2G-Regelungen haben wir einen Rückgang des Kundenflusses um etwa 20 Prozent festgestellt.“

Vom Gesamtumsatz wurden daher im vergangenen Jahr nur 60 Prozent über die Filialen erzielt. Das entspricht einem Wert von rund 420 Mio. Euro. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor hatte Decathlon noch 72 Prozent vom Gesamtumsatz vor Ort erwirtschaftet – umgerechnet waren das damals etwa 480 Mio. Euro gewesen (siehe Grafik). Damit hat im Jahresvergleich der Umsatz in den Filialen abgenommen.

Netto-Umsatz Decathlon

Umsatzentwicklung bei Decathlon Deutschland (eigene Angaben in Mio. Euro, Werte gerundet)

Anders sieht die Entwicklung im E-Commerce aus. Denn über den Online-Handel wurden 2021 rund 40 Prozent vom Gesamtumsatz erzielt – also etwa 280 Mio. Euro. Im Jahr zuvor lag der Online-Anteil erst bei 28 Prozent, was einem Wert von 187 Mio. Euro entspricht. Damit hat sich der Online-Umsatz im Jahresvergleich um satte 50 Prozent erhöht. Beim E-Commerce zulegen konnte Decathlon Deutschland unter anderem, weil im vergangenen Jahr der Online-Shop zu einem Online-Marktplatz ausgebaut wurde. Dadurch konnte der Sportartikel-Spezialist sein Online-Sortiment um attraktive Fremdmarken erweitern. Dazu hätten auch 2021 weiterhin viele Verbraucher ihre Einkäufe ins Internet verlagert.

Geschrieben von Stephan Randler
Dieser Artikel erschien zuerst auf dem Online-Portal Neuhandeln.de.
Bildquelle: Stephan Randler