DSLV-Fachausschuss wählt neuen Vorsitzenden

Klimaschutz und Personalmangel – Straßengüterverkehr steht vor großen Herausforderungen

DSLVDer Fachausschuss Straßengüterverkehr des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hat auf seiner Novembersitzung Roland Rüdinger, geschäftsführender Gesellschafter der Rüdinger Spedition GmbH in Krautheim (Baden-Württemberg), zu seinem Vorsitzenden gewählt.

Roland Rüdinger

Roland Rüdinger

„Die Politik des DSLV wird maßgeblich durch die verkehrsträgerübergreifende Organisations- und Steuerungsfunktion des Spediteurs bestimmt. Deshalb bleibt die Stärkung der Komodalität auch ein satzungsgemäßes Kernziel des Bundesverbands. Gleichwohl wird der Straßengüterverkehr in sämtlichen realistischen Verlagerungsszenarien eine führende Rolle bei der Versorgung von Industrie, Handel und Bevölkerung behalten“, erläutert Rüdinger. „Insbesondere im Hinblick auf die in der aktuellen Koalitionsvereinbarung gefestigte Klimaschutzpolitik der Ampel-Parteien ist es deshalb umso wichtiger, dass nicht nur Schiene und Binnenschifffahrt gestärkt werden, sondern auch die ökologische Effizienz des Straßengüterverkehrs gefördert wird.“ Damit die Transformation hin zu einem Straßengüterverkehr ohne CO2-Emissionen zügig Realität wird, müssen primär der europaweite Aufbau alternativer Lade- und Betankungsinfrastrukturen und die Energiewende beschleunigt sowie die Serienreife von Null-Emissions-Fahrzeugflotten vorangetrieben werden.

Drängendes Thema des Straßengüterverkehrs bleibt auch die Bewältigung des sich verschärfenden Fahrpersonalmangels – erneut unter erschwerten Pandemiebedingungen. Dieser kann zur weiteren Bruchstelle für Lieferketten werden. Trotz konstant steigender Energie-, Prozess- und Personalkosten wächst die Nachfrage nach Transportdienstleistungen, die aufgrund der dünnen Personaldecke bereits heute nur noch unter erheblichem Aufwand bedient werden kann“, beschreibt Rüdinger die Herausforderungen für die Branche. Hierfür bietet auch das europäische Mobilitätspaket kaum Lösungen. Rüdinger erläutert das mit neuem EU-Recht verbundene Paradoxon wie folgt: „Der unter anderem durch das regelmäßige Rückkehrrecht richtigerweise gestärkte Sozialschutz für die Beschäftigten des Straßengüterverkehrs beschränkt deren Einsatzmöglichkeiten und entzieht dem Markt dadurch zusätzliche Personalressourcen, die heute nur schwer aufgefüllt werden können. Verfügbare Laderaumkapazitäten laufen der steigenden Transportnachfrage hinterher, wodurch der Effizienzdruck für viele Speditionen weiter steigt. Umso wichtiger ist es, dass die Umsetzung der neuen Wettbewerbs- und Sozialschutzregelungen in sämtlichen EU-Mitgliedstaaten konsequent und einheitlich erfolgt. Erweiterte Einsatzmöglichkeiten für den Lang-Lkw könnten zusätzlich zur Senkung des CO2-Ausstoßes und zur Behebung des Fahrermangels beitragen.“

Quelle und Bildquelle: DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V.