Cushman & Wakefield:
Nachhaltige Logistikimmobilien in Europa erzielen Preisaufschläge von durchschnittlich 19 Prozent
- Hohes Interesse von Nutzern und Investoren an ESG-konformen Objekten
- Investitionen in Nachhaltigkeit amortisieren sich im Schnitt nach 7,5 Jahren
- Investitionen von 10 Euro/m2 senken CO₂-Emissionen um jährlich 2,2 kg
Investoren im Logistiksektor sind bereit, für nachhaltige Logistikimmobilien in Europa deutlich höhere Preise zu zahlen, so eines der Ergebnisse einer aktuellen Analyse von Cushman & Wakefield. Demnach erzielen Objekte mit hohen Nachhaltigkeitsstandards einen Preisaufschlag von 19 Prozent gegenüber jenen, die dem nicht entsprechen.
Die Untersuchung umfasste über 1.500 Transaktionen und mehr als 1.800 Gebäude mit einer Fläche von mindestens 10.000 Quadratmetern in Großbritannien und den Niederlanden, die über die vergangenen fünf Jahre analysiert wurden. Besonders außerhalb der Top-Lagen zeigt sich ein Preisaufschlag von 24 Prozent, was den Fokus der Investoren auf nachhaltige Immobilien nochmals unterstreicht.
Für viele Mieter haben die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien der genutzten Immobilie inzwischen oberste Priorität, da die Gebäude in der Regel energieeffizienter und dadurch günstiger in der Bewirtschaftung sind. Die Analyse verdeutlicht, dass als nachhaltig eingeschätzte Immobilien nicht nur leichter Mieter lanziehen, sondern auch das Risiko von Leerstand minimieren.
„Insbesondere bei unseren multinationalen Mandanten, sind Neuanmietungen, die den selbst gesetzten ESG-Zielen nicht entsprechen de-facto ein Ausschlusskriterium und in einer Tender-Situation zunehmend entscheidungswirksam. Das ist ein Trend, den wir in sehr transparenten und wettbewerbsstarken Märkten wie beispielsweise in Polen schon länger beobachten und welcher sich auch in Deutschland langsam, aber stetig verstärkt“, erklärt Hendrik Jung, Head of Logistics & Industrial Leasing bei Cushman & Wakefield Germany.
Stephan Haegele, Head of Logistic & Industrial Capital Markets bei Cushman & Wakefield Germany, weist zudem darauf hin, dass vor allem ältere Objekte an die heutigen Erwartungen angepasst werden müssen, um langfristig am Markt bestehen zu können und nicht zu Stranded Assets zu werden. Sowohl Nutzer als auch Investoren legen in ihren Entscheidungsprozessen hohen Wert auf Nachhaltigkeitsaspekte. Gezielte Investitionen in den Altbestand sind daher nicht nur sinnvoll, sondern auch nötig, um diesen zukunftsfähig aufzustellen.
Langfristige Amortisation und positive Umwelteffekte
Investitionen in grüne Technologien zahlen sich laut dem Bericht nach durchschnittlich 7,5 Jahren aus. Ein Beispiel: Investitionen von 10 Euro/m² in CO₂-reduzierende Maßnahmen führen zu einer jährlichen Emissionsminderung von 2,2 kg/m². Photovoltaikanlagen erweisen sich dabei als die effektivste Maßnahme zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und Energiekosten.
Nachhaltigkeitsmerkmale spielen auch bei der Finanzierung von Logistikimmobilien eine immer größere Rolle. Investoren können günstigere Kreditkonditionen und erweiterte Finanzierungslimits erzielen, wenn sie in nachhaltige Gebäude investieren. Zusätzlich setzen die zunehmenden regulatorischen Anforderungen und Berichterstattungspflichten, insbesondere im Rahmen der EU-Taxonomie, Investoren unter Druck, ihre Immobilien in Hinblick auf Nachhaltigkeit aufzuwerten, um Wertverluste zu vermeiden.
„Die Investitionsstandards entwickeln sich bereits über die geltenden Vorschriften hinaus. Frühzeitige Maßnahmen zur Erfüllung der Markt- und Regulierungsanforderungen sind der Schlüssel, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben“, fasst Tina Reuter, Head of Germany von Cushman & Wakefield zusammen.
Quelle und Bildquelle: C & W (U.K.) LLP German Branch