32. Niedersächsischer Hafentag in Nordenham
- Niedersachsens Seehäfen zeigen sich robust
Gut 220 Gäste aus Hafenwirtschaft, Politik und Verwaltung konnten die Seaports of Niedersachsen anlässlich des 32. Hafentages in Nordenham begrüßen. Die Podiumsdiskussion zu aktuellen Themen mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zeigte spannende Sichtweisen und Chancen der verschiedenen Akteure, aber auch Herausforderungen auf.
Persönlicher Austausch, Kontakte pflegen – vor gut 220 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Presse wurde der 32. Niedersächsische Hafentag heute im Seehafen Nordenham durch Seaports Geschäftsführer Andreas Bullwinkel eröffnet.
Anlässlich des Hafentags werden die aktuellen Entwicklungen in den niedersächsischen Seehäfen vorgestellt. Mit Blick auf die besonderen Umstände von gleich zwei Eisenbahnbrücken-Beschädigungen und den damit einhergehenden Verkehrseinschränkungen in den Seehäfen Brake, Nordenham und Oldenburg, sind die Umschlagzahlen in der Universalhafengruppe bemerkenswert stabil geblieben: Im ersten Halbjahr 2024 wurden rund 20,824 Millionen Tonnen im Seeverkehr verzeichnet (20,030 Millionen Tonnen im Vergleichszeitraum 2023), mithin also ein Plus von 1% zum Vorjahresergebnis.
„Unter Beachtung der besonderen Vorkommnisse an der Huntebrücke, die unsere starken Weserhäfen Häfen deutlich eingeschränkt haben, ist das ein bemerkenswertes Ergebnis“, so Andreas Bullwinkel.
Bei den flüssigen Massengütern wurde ein Zuwachs von 2,43%, bei den festen Massengütern ein deutliches Plus von 10,23% erzielt. Ebenso konnte der Containerumschlag am EUROGATE Container Terminal in Wilhelmshaven um 1,8% auf 298.767 TEU gesteigert werden. Im Automobilbereich manifestierte sich die Absatzschwäche der deutschen Hersteller, hier wurden in den Seehäfen Cuxhaven und Emden mit insgesamt 793.841 Fahrzeugen 4,1% weniger umgeschlagen als im Vergleichszeitraum 2023. Der Stückgutbereich hat unter der Flaute der deutschen Wirtschaft insgesamt am meisten gelitten, mit einem Minus von 21,72% auf 2,78 Millionen Tonnen gab es in diesem Segment deutliche Einbußen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärte:
„Wir als Land Niedersachsen werden weiterhin in unsere Häfen und die dazugehörige Infrastruktur investieren. Die Landesregierung unterstützt die maritime Wirtschaft und die Häfen mit einer klugen und gezielten Hafenpolitik, damit wir für die Zukunft gut aufgestellt sind und weiterhin international wettbewerbs- und leistungsfähig bleiben. Trotz einer angespannten Haushaltslage muss klar sein, welche entscheidende Rolle den Häfen zukommt: Sie sind die Schlüsselakteure und damit maßgeblich verantwortlich für das Gelingen der Energiewende und die Gewährleistung einer sicheren, unabhängigen sowie bezahlbaren Energieversorgung. Und nicht nur das: Leistungsfähige Häfen und verlässliche Hinterlandanbindungen sind Grundvoraussetzung für Außenhandel und Versorgungssicherheit, aber auch für die nationale Sicherheit.“
Der Bürgermeister der Stadt Nordenham, Nils Siemen, verwies in seinem Grußwort auf die weiter wachsende Bedeutung des Hafens für den Industriestandort Nordenham und bedankte sich bei den Beteiligten für die schnelle Reparatur der Hilfsbrücke über die Hunte. Gleichzeitig fand er auch mahnende Worte:
„Das Engagement darf nun aber nicht enden, sondern wir müssen den gewonnenen Schwung nutzen, um schnellstmöglich den Neubau der Huntebrücke zu organisieren. Dieser ist essenziell dafür, damit die Häfen und die ganze Region sich weiter positiv entwickeln können.“
Die Podiumsdiskussion, geleitet von Tim-Oliver Frische (DVV Media Group), in der Wirtschaftsminister Olaf Lies mit dem Geschäftsführer der Steelwind Nordenham, Jost Backhaus, sowie mit Michael Körber von der DB Netz AG und Michael de Reese als Vorsitzenden der AG Niedersächsische Seehäfen, u.a. über Ansprüche der Industrie an moderne Infrastruktur und den notwendigen Strukturwandel in Häfen diskutierten, gab spannende Einblicke auf die kommenden Herausforderungen für alle Beteiligten der Seehafenverkehrswirtschaft.
Michael de Reese, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen, betont:
“Die niedersächsischen Seehäfen mit ihren Unternehmen gehen, wo immer möglich, in Vorlage, um ihren Beitrag zu leisten, damit der Hafen- und Wirtschaftsstandort Deutschland weiterhin wettbewerbsfähig bleibt. Bund und Land müssen aber ebenfalls ihrer Verantwortung für die Infrastruktur und die see- und landseitigen Zufahrten zu den Seehäfen gerecht werden
Im Anschluss an die Veranstaltung, die sich erneut als wichtiger „Marktplatz“ für den gegenseitigen Austausch gezeigt hat, waren der Minister und die Landtagsabgeordneten des Unterausschuss für Häfen- und Schifffahrt noch zu einer Exkursion auf der Weser entlang des Nordenhamer Hafens eingeladen, bei der die perspektivischen Entwicklungen des Hafens und der Industrien vorgestellt wurden.
Quelle und Bildquelle: Seaports of Niedersachsen GmbH