Die Finalisten der DGNB Sustainability Challenge 2023 stehen fest

DNGB - logoDie Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. hat die Finalisten ihrer Sustainability Challenge 2023 bekanntgegeben. Insgesamt neun Unternehmen und Projekte setzten sich in den Kategorien „Innovation“, „Forschung“ und „Start-up“ durch. Die Themen reichen von der Vielfalt an alternativen Baustoffen auf Basis von Popcorn, Stroh oder Hopfen über Projekte für nachhaltiges, bezahlbares Wohnen bis hin zu Lösungen, die den Bestandserhalt fördern. Auch dieses Jahr vergibt die DGNB zudem zwei Sonderpreise an studentische Projekte. Am 23. Mai präsentieren sich die Finalisten in einer Online-Pitch-Veranstaltung. Zudem treten sie im Rahmen des DGNB Tags der Nachhaltigkeit am 20. Juni auf. An diesem Tag werden auch die Gewinner pro Kategorie gekürt.

„Die vielen partnerschaftlichen Projekte, die im Rahmen der DGNB Sustainability Challenge in den letzten Jahren entstanden sind, zeigen, dass sich unser Innovationswettbewerb mittlerweile zu einer Plattform für spannende Kooperationen entwickelt hat“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Vor diesem Hintergrund freue ich mich auch dieses Jahr wieder über die große Vielfalt an Innovationsprojekten, Start-ups und Forschungsvorhaben und den inspirierenden Austausch im Rahmen unserer Veranstaltungen.“

Jeweils drei Finalisten in den Kategorien „Innovation“ und „Start-up“

In der Kategorie „Innovation“ fiel die Wahl der Jury zum einen auf das Baupaneel „ecoHab“ von Smarter Habitat, das aus Popcorn und Naturfaserlaminaten besteht und eine skalierbare Alternative zu CO₂-intensiven Baustoffen im Trockenbau ist. Ebenfalls im Finale ist Carbocon mit CARBOrefit, einem Verfahren, das den ressourceneffizienten Baustoff Carbonbeton nutzt, um die Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit von Bestandsgebäuden zu erhöhen. Hinzu kommt die IT-Lösung „Team- Up4Sustainability“. Sie ermöglicht es, die nachhaltige Sanierung von Unternehmensimmobilien mithilfe von Mitarbeiterbeteiligungen zu finanzieren.

In der Kategorie „Start-up“ überzeugte die Jury STRAMEN.TEC. Das Unternehmen bietet ein bindemittelfreies Trockenbausystem auf Basis des nachwachsenden Rohstoffs Stroh an. Ebenfalls im Finale ist The Colony, ein Start-up, das bezahlbare und integrative „Mini-Quartiere“ in leerstehenden Gebäuden, ungenutzten Flächen oder in Vollholz-Modul-Haus-Siedlungen errichtet. Mit dabei ist zudem aerogel-it mit einem Hochleistungsdämmstoff aus biobasierten Aerogelen. Anstatt fossiler oder energieintensiv gewonnener Rohstoffe nutzt das Start-up für die Herstellung des hochporösen Festkörpers natürliche Rohstoffe wie beispielsweise Lignin.

Kategorie „Forschung“ mit drei Finalisten und zwei studentischen Sonderpreisen

Ins Finale der Kategorie „Forschung“ hat es das Forschungsprojekt der Bergischen Universität Wuppertal mit dem Titel „Entwicklung eines Entkernungs- und Abbruchkosten-Index für den Hochbau (EAKI)“ geschafft. Die Datenbank liefert Informationen zu Kosten und Mengen und steigert damit die Kostensicherheit und Risikobewertbarkeit von Rückbauten. Ebenfalls dabei ist ein Pilotprojekt zum nachhaltigen und bezahlbaren Mietwohnungsbau der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der ARGE ZRS Architekten und Bruno Fioretti Marquez und unter wissenschaftlicher Begleitung der Technischen Universität Berlin, der Technischen Universität Braunschweig und der Universität Stuttgart. Das Projekt untersucht robuste, kreislaufgerechte und technikreduzierte Bauweisen am Beispiel von Holz-Lehm- und Ziegel-Holz-Gebäuden. Der dritte Finalist ist das Forschungsprojekt NuKoS des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnick UMSICHT. Dabei wird für die Herstellung von Mauerwerksteinen anstatt CO2- intensiver Binder die bislang ungenutzte Stahlwerkschlacke verwendet und der darin enthaltene Kohlenstoff dauerhaft gebunden.

Im Rahmen der Kategorie „Forschung“ vergab die Jury zwei Sonderpreise für studentische Projekte. Gewonnen hat zum einen ein Student des Karlsruher Instituts für Technologie KIT, der in seiner Masterarbeit ein praxisgerechtes Instrument zur Ökobilanzierung von Sanierungsmaßnahmen bei Wohngebäuden entwickelt hat. Damit können die potenziellen Treibhausgasemissionen verschiedener Baumaßnahmen frühzeitig erkannt und Bauweisen optimiert werden. Der zweite Sonderpreis geht an ein Team der Technischen Universität München TUM. Unter dem Namen „HopfON“ haben zwei Studierende aus Abfällen der Hopfenernte Akustik- und Wärmedämmstoffe sowie Baupaneele für den Innenausbau entwickelt.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.