Mögliche Gefahrenabwehr für „ewige“ Chemikalien

LogReal World - logoPFAS, bekannt als „ewige“ Chemikalien, sind allgegenwärtig in Industrie und Konsumgütern. Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) stehen im Verdacht, krebserregende und hormonelle Wirkungen zu haben. Sie werden seit den 1950er Jahren im großen Maßstab produziert. Erst in den 2000er Jahren wurde sie als Umwelt- und Gesundheitsproblem identifiziert. Diese Gruppe von Chemikalien ist in vielen alltäglichen Produkten wie Teflonpfannen, Shampoos, Pizzakartons, Teppichen und Feuerlöschschaum enthalten. Sie sind in der Natur extrem langlebig, bauen sich nicht natürlich ab und reichern sich in der Nahrungskette bis hin zum Menschen an.

In Deutschland gibt es Tausende von Standorten, die mit PFAS kontaminiert sind. Hohe Konzentrationen wurden in Gewässern, Böden und Lebensmitteln gefunden, insbesondere in der Nähe von Fabriken, Deponien und militärischen Einrichtungen, aber auch an Standorten, an denen PFAS-haltige Feuerlöschschäume zum Einsatz kamen.

Aktuell haben Medienberichte und Reportagen für ein wachsendes Problembewusstsein in der Bevölkerung gesorgt.

„Trotz der Bedrohung durch diese giftigen Chemikalien ist eine sichere und preiswerte Sanierung von PFAS möglich“, beruhigt Kurt Maass, Geschäftsführer der Hamburger Geobality Europe GmbH, ein Unternehmen aus dem Bereich der Biosanierung.

„Da Behörden zum Teil jedoch Sanierungsziele verlangen, die im Bereich der chemischen Nachweisgrenzen liegen, können diese mit verhältnismäßigen Mitteln kaum erreicht werden. Eine sinnvollere Vorgehensweise besteht deshalb darin, jede PFAS-Altlast einzeln zu betrachten und sich auf die Gefahrenabwehr zu konzentrieren – durch eine Gefährdungsabschätzung und die Ableitung von standortspezifischen Maßnahmenwerten“, ergänzt Dr. Frank Karg, CEO des Gutachterunternehmens HPC International SAS.

Die Sanierung PFAS belasteter Böden und Grundwässer ist eine komplexe und oft teure Angelegenheit.

„Die Sanierungsmöglichkeiten sind begrenzt, da sich PFAS weder biologisch noch chemisch abbauen lassen“, erklärt Dr. Stephan Hüttmann, Geschäftsführer des Sanierungsunternehmens Sensatec GmbH. „Nichtsdestotrotz wurden für PFAS leistungsfähige Verfahren entwickelt, mit denen sich die Stoffe aus dem Boden effektiv auswaschen oder alternativ fest adsorbieren lassen, so dass sie sich nicht weiter in der Umwelt verteilen.“

Es gibt also Möglichkeiten, die Kosten durch eine gezielte Quantifizierung des toxikologischen Expositionsrisikos zu senken und pragmatische standortspezifische Sanierungsziele zu formulieren.

In eigener Sache:
Das Thema PFAS ist ein Schwerpunkt der nächsten Ausgabe unseres Magazins „LogReal.Direkt“. Die Veröffentlichung des E-Papers erfolgt am 14. März, die Verteilung der Printausgabe erfolgt ab dem 16./17. März.

Quelle: LogReal World GmbH
Bildquelle: Getty Images