Backfrische Food-Logistik
Harry-Brot errichtet ersten CO₂-neutralen Logistikstandort
Frische, Qualität und Nachhaltigkeit haben für die Harry-Brot GmbH höchste Priorität. Deshalb setzt der Marktführer im Bereich Backwaren bei seinem speziellen Logistik-Konzept auf eigene Logistikhallen für den effizienten Warenumschlag und Transport zu den regionalen Supermärkten. So wie in Oer-Erkenschwick, wo das Unternehmen in nur neun Monaten den ersten CO₂-neutralen Harry-Brot-Standort gemeinsam mit dem Köster-Kompetenz-Center Logistikimmobilien Bielefeld realisiert hat.
Die Harry-Brot GmbH hat schon mehrfach mit Köster zusammengearbeitet und setzt derzeit ein weiteres Projekt in Soltau mit dem Bau-Komplettanbieter um. „Wir wissen, dass Köster die speziellen Bedarfe von Food-Logistik kennt und die baulichen Lösungen zuverlässig umsetzt“, begründet Bauingenieur Claus-Dieter Pöhls, verantwortlich für die Standortentwicklung bei Harry-Brot, die Entscheidung für Köster als Baupartner. Bei der schlüsselfertigen Erstellung der 10.200 m² großen Logistikhalle mit einem integrierten 160 m² großen Tiefkühlbereich sowie 750 m² innenliegenden Büroeinbauten in Oer-Erkenschwick standen außerdem Nachhaltigkeitsaspekte und die knapp kalkulierte Bauzeit von neun Monaten im Fokus.
Individuelle Lösungen für das beste Ergebnis
Auf den Faktor Zeit zahlten gleich mehrere Aspekte ein. Köster wurde so früh in die Planungen für den neuen Standort eingebunden, dass das Team eigene Optimierungsvorschläge zu Zeit- und Kostenersparnis einbringen konnte, wie Köster-Projektleiter Ingo Barnert berichtet: „Wir haben die Ursprungsplanung beispielsweise beim Stützenraster optimiert. Außerdem konnten wir Vorschläge beim Treppenhaus einbringen.“ Auch die Tatsache, dass Köster-Tiefbau-Spezialisten von Anfang an in das Projekt eingebunden waren, zahlte sich aus: „In der Entwicklungsphase des Projekts ergab sich eine besondere Herausforderung für das Bauteam, als sich herausstellte, dass unter dem insgesamt 27.500 m² großen Gelände mehrere Gasleitungen verlaufen. Diese müssen für den Versorger zugänglich bleiben und zudem mit einer Mindestüberdeckung versehen werden, damit die Leitungen keinen Schaden nehmen. Unser Industrietiefbau hat das Gelände entsprechend vorbereitet“, erinnert sich Ingo Barnert. Ausschlaggebend für die schnelle Umsetzung war aber vor allem das reibungslose Zusammenspiel der am Bau Beteiligten – zum einem zwischen den von Köster koordinierten Gewerken vor Ort, zum anderen zwischen Bauherrn und Generalunternehmen.
„Die Zusammenarbeit mit dem Köster-Team unter Leitung von Herrn Barnert war angenehm und unkompliziert. Sowohl die corona-bedingt digital stattfindenden Besprechungen als auch die Baustellenbegehungen vor Ort waren immer gut vorbereitet und verliefen sehr partnerschaftlich. Anstehende Entscheidungen wurden in enger Absprache unkompliziert und schnell getroffen“, Claus-Dieter Pöhls, Zentrale Technik – Bauabteilung, Harry-Brot.
Ein Beispiel für die partnerschaftliche Abstimmung sei die Planung des Tiefkühlbereichs, in dem bei Bedarf Waren zum Fertigbacken eingelagert werden, ergänzt Ingo Barnert: „Für das Tiefkühl-Lager haben wir gemeinsam die beste Lösung entwickelt und es als moderne, umweltschonende CO₂-Kühlanlage umgesetzt.“ Für das reibungslose Zusammenspiel der Akteure auf der Baustelle sorgte der von der Bauleitung konsequent angewendete Last-Planner, ein typisches Köster-Steuerungsinstrument: „An diesem Projekt waren überwiegend Baupartner beteiligt, die unseren Last-Planner kennen und schätzen. Weil alle koordiniert und gut zusammengearbeitet haben, konnten wir trotz teils schwieriger Wetterlage im Winter die Bauzeit einhalten.“
Nachhaltiges Logistik-Konzept
Die pünktlich fertiggestellte Halle ist Teil des speziellen Logistik-Konzepts der Traditionsbäckerei aus Schenefeld bei Hamburg. Das rund 4.800 Mitarbeiter zählende Unternehmen hat zehn Backbetriebe in Deutschland. Von dort werden die Waren über Drehkreuze umgeschlagen und mit der eigenen, ständig modernisierten LKW-Flotte auf Basis optimierter Tourenpläne direkt an den Handel ausgeliefert. Laut Nachhaltigkeitsbericht der Harry-Brot GmbH haben Modellrechnungen ergeben, dass die Direktbelieferung mit Mehrweg-Transportverpackungen einen um 23 Prozent geringeren CO₂-Ausstoß verursacht – verglichen mit der Lieferung der gleichen Menge in Kartonagen an Zentrallager des Handels. „Wir passen derzeit unser Logistik-Konzept weiter an“, erklärt Claus-Dieter Pöhls. „In Oer-Erkenschwick haben wir an einem einzigen Standort die nötigen Flächen für den Warenumschlag für Produkte aus mehreren Standorten geschaffen, die bislang auf angemietete Immobilien verteilt waren.“
Die angelieferte Ware wird am neuen Standort nicht lange eingelagert, sondern innerhalb eines Tages komplett umgeschlagen – wobei die Anlieferung der warmen Backwaren meist in den Nachtstunden erfolgt, was auch Auswirkungen auf die Hallenausstattung hat, wie Claus-Dieter Pöhls erklärt: „Geheizt wird hier nur, um die Bildung von Kondenswasser in den Brotverpackungen und die damit verbundenen Qualitätseinbußen zu verhindern. Deshalb sollte die Hallentemperatur auch im Winter etwa 14 Grad betragen. Da die Waren über Tore an drei Seiten der Halle angeliefert und abgeholt werden, ist der nötige Luftaustausch sichergestellt und ein zu starker Temperaturanstieg wird verhindert.“ Der daraus resultierende geringe Energiebedarf zahle auf die Nachhaltigkeit des Gebäudes ebenso ein, wie die leistungsstarke Fotovoltaikanlage auf dem Dach, die Isofassade und die energieeffiziente Gebäudetechnik:
„Gemeinsam mit Köster haben wir in Oer-Erkenschwick den ersten CO₂-neutralen Harry-Brot-Standort errichtet“, Claus-Dieter Pöhls, Zentrale Technik – Bauabteilung, Harry-Brot
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